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Berichte aus dem Jahr 2023
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-> Der Württembergische Landgraben
-> Der 30-jährige Krieg (Enz-Kreis-Geschichte)
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U. Bretzendorfer: Orden & Ehrenzeichen im Königreich Württemberg
Stammtisch am 19.10.23 bei Familie Isermeyer in Ensingen
Bei wohlschmeckendem Imbiss und Getränken erzählte H. Isermeyer aus der Geschichte des denkmalgeschützten Hauses:
- Nach dem 30-jährigen Krieg und den folgenden Zerstörungen durch franz. Militär im Pfälz. Erbfolgekrieg 1693 war Ensingen fast verlassen, es sollen noch 6 Einwohner übrig gewesen sein. Das Haus wurde 1716 erbaut gemäß der Württ. Bauordnung: Das Erdgeschoss musste aus Stein gebaut sein.
- Isermeyers kauften das Haus 1980. Der Vorbesitzer soll nach einem tragischen Unglücksfall gestorben sein, einige Jahre nach dem Vorfall wurde der Sohn tot im Garten vor dem Haus gefunden.
- In den 1970ern sollten dann entlang der Straße die Fassaden aller Häuser um 1 – 2m zurückversetzt werden, um die Straße für Lastwagen zu verbreitern. Der Plan wurde dann glücklicherweise blockiert.
In der Diskussion dazu wurden weitere Beispiele für die Abtragungen von Häusern zugunsten des Verkehrs in Vaihingen aufgeführt, z.B. wurden in der Heilbronner Str., dem Kelterbuckel und der Franckstraße insgesamt über 10 Häuser abgebrochen! Der Aufbau des zerstörten Nußdorf mit großzügiger Planung der Straßen und mit größeren wirtschaftlichen Bauernhöfen (in U-Form) erwies sich nach anfänglichem Widerstand als erfolgreich.
Zu Nußdorf gab es noch eine weitere Geschichte: Wegen der Bombenalarme wurde die Frau eines SS-Offiziers aus Berlin 1943 zur Schwägerin nach Nußdorf eingewiesen. Die Schwägerin stellte fest, dass die Ehefrau eine Jüdin war. Sie meldete dies dem Bürgermeister, dass es nicht angehe, dass ihr Bruder als SS-Mann eine Jüdin zur Ehefrau hatte. Der Bürgermeister bereinigte diese Gefahr mit dem beeindruckenden Argument. „Gewinnt Ihr erst mal den Krieg, dann sehen wir weiter“!
Bei der Diskussion über die Balken des Hauses wurde festgestellt, dass das Holz für Ensingen sicher aus dem Stromberg gekommen war. Ein Teil des Bauholzes für Vaihingen kam jedoch als Floßholz auf der Enz. So findet sich im oberen Teil des Pulverturms eine typische bearbeitete Floßspitze. Das Holz wurde bei der Bauplanung in Bestellbüchern angefordert, im Schwarzwald geschlagen, schon 4-kant-gesägt und mit Zeichenfolgen gekennzeichnet. Die Flöße wurde schon in den angeforderten Chargen beim Start kommissioniert und konnten so ohne Aufwand an den jeweiligen Zielen aufgeteilt werden. Dieses Vorgehen erforderte ein beachtlich ausgefeiltes Kommunikations- und Bestellwesen, einheitliche Maße abgestimmte Verwaltung und Verrechnung.
Als weitere Termine wurde festgelegt: - Teilnahme am "Historienspektakel" am 18./19.11 in Vaihingen, Jahreshauptversammlung am 30.11.23, Weihnachts-Stammtisch im Dezember, im Frühjahr eine Bunkerführung
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Nächster Stammtisch der DVG: Am Dienstag, 26.9.23 treffen wir uns um 20.00 Uhr im Café VAI in der Stuttgarter Straße 36 (ehemals Cafe Olpp). Alle Mitglieder, Freunde der Vaihinger Gesellschaft und Geschichtsinteressierte sind herzlich eingeladen!
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Führung am Freitag, 29.9.23 unter dem Titel "Wassser - Segen und Fluch" einen geführten, thematischen Abendspaziergang für die Mitglieder des Vereins durch Vaihingen an. Startpunkt ist um 18.00 Uhr am Bürgerbrunnen in der Fußgängerzone. Wir freuen uns auf viele interessierte Teilnehmer!
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Die Regionalgruppe Stromberg-Mittlere Enz des Schwäbischen Heimatbundes ludt am 14. Juli 2023 zu einem Vortrag ein. Dr. Andreas Butz, Archivar beim landeskirchlichen Archiv Stuttgart, beleuchtete an diesem Abend das Thema Wallfahrt und Marienverehrung in der Liebfrauenkirche in Lienzingen .
Die Liebfrauenkirche in Lienzingen ist ein Kleinod des Spätmittelalters. Sie entstand zwischen 1476 und 1491 und hat auch eine Geschichte als Wallfahrtskirche. Bereits wenige Jahrzehnte nach der Entstehung wurde das Wallfahrtswesen als Folge der Reformation jedoch wieder abgeschafft. Der Vortrag zeigte, wie mittels historischer Quellen dieses Wallfahrtswesen ablief. Einer noch erhaltenen Lienzinger Pietà kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. (Bilder: Wikipedia)
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15.6.23, 19.30 Uhr: Stammtisch mit Referat über "Die italienischen Wurzeln der Waldenser in unserer Region" von Pfr. B. Jetter im Gemeindehaus bei der Stadtkirche Vaihingen.
Die Waldenser sind eine protestantische Glaubensgemeinschaft, die gegenwärtig in Italien und einigen Ländern Südamerikas verbreitet ist. Ursprünglich war sie in kleiner Zahl über weite Teile Europas verstreut, bevor die Gemeinschaft sich als Bergbauern in Alpentälern im Piemont/Norditalien zurückziehen musste. Die Waldenserbewegung wurde 1177 durch den Lyoner Kaufmann Petrus Valdes in Südfrankreich gegründet. Die Menschen wollten schlicht leben, und sollten das Evangelium miteinander teilen und sich in ihrer Armut gegenseitig helfen. Sie besaßen sehr lange keine Kirchengebäude. Theologisch waren sie ähnlich wie die 1220 gegründeten Franziskaner (Franz von Assisi) oder die 1415 entstandenen Hussiten.
Durch umherziehende Prediger (auch Frauen !) wurden die Gläubigen gestützt und der Glaube weiter verbreitet.
Während des Mittelalters wurden sie von der katholischen Kirche ausgeschlossen und als Häretiker durch die Inquisition verfolgt. Trotz der Zwangsmaßnahmen breiteten sich ihre Glaubensvorstellungen rasch in Europa aus und beeinflussten später auch die evangelischen Kirchen der Reformationszeit. Die Waldenser verstehen sich als Teil und wichtiger Vorläufer des reformierten Protestantismus, die Kirchen sind sehr schlicht und haben in der Regel weder Altar noch Kreuz.
Durch die ständig sich verändernden Machtverhältnisse im heutigen Norditalien und die zunehmende Verfolgung entschloss sich ein großer Teil 1687 in der Schweiz Zuflucht zu finden. Nach einer „glorreichen Rückkehr“ unter Führung von Henri Arnaud im Jahr 1689 musste die Gruppe doch endgültig aus dem Königreich Savoyen gen Norden fliehen. Engagierte Förderer, nicht zuletzt protestantische Herrscher Europas, schlugen u.a. das tolerante Preußen als Option vor.
Um möglicherweise wieder zurückkehren zu können, ließen sie sich jedoch weiter südlich, zum Teil in unserer Region Württemberg, in Baden und Hessen, nieder. Dort waren sie willkommen, um leere Gebiete zu kultivieren, die wegen des Dreißigjährigen Krieges verwaist waren. Ortsnamen wie Serres, Pinache, Perouse oder Groß-/Kleinvillars leiten sich von ihren Herkunftsdörfern ab.
Die Waldenser brachten viele landwirtschaftliche und handwerkliche Fähigkeiten mit – eventuell sogar die Kartoffel. Mit ihren internationalen Verbindungen zu anderen Waldenser-Gebieten oder reformierten Kirchen Europas brachten sie auch eine gedankliche Weltläufigkeit mit. 1823 ließen sie sich in die örtlichen evangelischen Landeskirchen eingliedern.
H. Arnaud baute in Schönenberg/Mühlacker eine neue Steinkirche. Dort gibt es ein schönes Waldensermuseum, wo auch der Sitz der Dt. Waldenservereinigung ist. An mehreren Orten in Deutschland werden noch regelmäßig ev. Gottesdienste in der Tradition der Waldenser gefeiert. (Bild von Pfr. Jetter)
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Im Kulturhaus der Stadt Sachsenheim ist aktuell eine schöne Ausstellung zu besichtigen
"Vom Kräutergarten zur Pillenschachtel"
Apothekengeschichte(n) aus Sachsenheim mit Wanderausstellung „Homöopathie – eine Heilkunde und ihre Geschichte“ vom 25. Juni 2023 - 7. Januar 2024 im Stadtmuseum Sachsenheim
Link https://www.sachsenheim.de/website/de/bildung-kultur/stadtmuseum/sonderausstellung
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Der Landgraben im Enzkreis
Neben der bekannteren Eppinger Linie gibt es im Enzkreis ein zweites Grabensystem, den Landgraben. Die Funktion des Landgrabens ist bis heute nicht endgültig definiert. Zum einen könnte er die Grenze der sogenannten "Forste" darstellen, welche im südlichen Teil der "Leonberger Forst" und im nördlichen Verlauf der Forst "Stromberg" waren. Aber auch eine frühe Kennzeichnung der Landesgrenze zwischen Baden und Württemberg könnte damit gemeint sein. Die Schutzfunktion ist an vielen Stellen gering, so dass es eher eine symbolische Bedeutung hatte: Achtung, hier ist eine Grenze!
Das Mitglied des Mühlacker Geschichtsvereins Manfred Rapp hat die Bedeutung des Landgrabens schon früh endeckt und führt regelmäßig Wanderungen, entlang des Grabens entlang, um das Bewusstsein für diese geschichtliche Besonderheit zu wecken und zu erhalten.
Von seinen letzten Wanderungen erstellt er Berichte - hier ein Link dazu
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Zum Maientagsumzug 2023 führte eine Gruppe der Vaihinger Gesellschaft ein schönes altes Fachwerk-Modell unseres Rathauses vor und wurde viel beklatscht. Der Bau des Rathauses feierte sein 300-jähriges Jubiläum!
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Festmusik Fest-Prospekte Festprogramm 1870
Zum Vaihinger Maientag, 27. - 30. Mai mit Umzug am 29.5. um 9 Uhr hat das Stadtarchiv wieder eine schöne Schaufenster-Ausstellung im "Kern", Stuttgarter Str., erstellt.
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Das Landratsamt Enzkreis teilt mit: Der Dreißigjährige Krieg zwischen Oberrhein, Kraichgau und Schwarzwald: Eröffnung der Ausstellung „Sterben und Leben“ am 15. Mai 2023
Der Dreißigjährige Krieg wurde für unsere Region bislang weder wissenschaftlich noch heimatkundlich aufgearbeitet. Das Kreisarchiv präsentiert nun in einem breit angelegten Forschungsprojekt Aspekte des Krieges im Gebiet zwischen Oberrhein, Schwarzwald und Kraichgau. Erster Baustein ist die Ausstellung „Sterben und Leben – Der Dreißigjährige Krieg zwischen Oberrhein, Kraichgau und Schwarzwald", die vom 16. Mai bis 13. Juli im Landratsamt in Pforzheim zu den Öffnungszeiten sehen ist.
Eröffnet wird die Ausstellung mit Installationen, Waffen und einer originalen Kanonenkugel am Montag, 15. Mai 2023, um 19 Uhr, durch Landrat Bastian Rosenau und Kreisarchivar Konstantin Huber. Die Einführung übernimmt Sabine Drotziger vom Kreisarchiv; ihre Kollegin Nicole Sickinger wird das neue Geschichtsportal www.enzkreis-geschichte.de vorstellen.
Bis Juli und nochmals im Oktober gibt es zahlreiche Führungen und Veranstaltungen rund um die Ausstellung, darunter eine wissenschaftliche Tagung und einen Kino-Abend. Zwei Tageswanderungen führen zum Landgraben, einer Befestigungsanlage, die zum Teil bis heute in der Landschaft zwischen Oberderdingen und Neuhausen erkennbar ist. Für Wanderungen und Tagung bittet das Kreisarchiv um rasche Anmeldung. Weitere Informationen zur Ausstellung und zum Rahmenprogramm finden sich auf www.enzkreis-geschichte.de
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Der Verein KZ-Gedenkstätte bietet am Freitag, 5.5.23 eine besondere Führung für Vereinsmitglieder in Interessierte an:
"Auf den Spuren des Konzentrationslager - und was daraus wurde"
Ausgehend von der Gedenkstätte, Fuchsloch 2, werden an 5 Stationen im Stadtgebiet zahlreiche Relikte besichtigt, die an des KZ erinnern. Aus Zeitgründen werden die die Denkmale, Gradmale und Tafeln mit einem Autokorso angefahren. Bitte anmelden bei iserbrig@web.de
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Stuttgarter Zeitung (1.4.2013): Roland Essig lässt die Bunkerwände sprechen
Im Bietigheimer Forst kann man beim Spazierengehen die Überreste alter Bunker sehen und auch besichtigen. Sie waren Teil der Neckar-Enz-Stellung, die 1935 erbaut wurde, um einen Angriff von Westen abzuwehren.
Nach zweieinhalb Stunden ist die Osterwandergruppe an ihrem Ziel angelangt. Roland Essig (53) zieht einen Schlüssel hervor und schließt die Vorhängeschlösser an der schweren Eisentür auf. In Zweiten Weltkrieg haben sich vier Mann in diesem Maschinengewehr-Schartenstand in den Enzwiesen aufhalten können. Zur Verfügung standen ihnen vier einfache Feldbetten, ein Telefon, eine Kochstelle und eine Belüftungsanlage, einfache Karbidlampen – und ein Bunkerklo. Und für den Notfall ein Notausgang, durch den sie sich ins Freie hätten schaufeln können. Wohl war ihnen vermutlich trotzdem nicht ums Herz gewesen.
Heute ziehen die Wanderer auf der Bunkerroute durch den Bietigheimer Forst nur den Kopf ein, klettern durch den niedrigen Eingang in ein Museum und staunen über die steinernen Überbleibsel des Krieges. Alles ganz harmlos. Es ist nicht die erste Gruppe, die Essig, der sich als Bunkerfreak bezeichnet und Schornsteinfeger von Beruf ist, hier durchführt. Seit 30 Jahren faszinieren ihn Befestigungen vom Hohen-Asperg bis zur französischen Maginot-Linie. Als Essig Familienvater und das Reisen schwieriger wurde, fing er an, vor der eigenen Haustür zu suchen. Die alten Menschen hatten von Bunkern in der Gegend erzählt. Im militärgeschichtlichen Archiv Freiburg fand Essig die Pläne zur 86 Kilometer langen Neckar-Enz-Stellung von Eberbach nach Enzweihingen. Diese Verteidigungslinie, die sich entlang des Flusslaufs von Neckar und Enz zog, sollte Deutschland vor einem Angriff aus dem Westen schützen. Da der Versailler Vertrag von 1918 Deutschland innerhalb einer 50-Kilometer-Zone östlich des Rheins die Existenz militärischer Anlagen verbot, hatte man 1935 mit dem Bau begonnen. Unter großer Geheimhaltung. Es gibt jedoch Dokumente, die belegen, dass der französische Geheimdienst bereits 1935 von dem Bau der Verteidigungslinie wusste.
Auch Roland Essig hat sich mit den alten Plänen ins Gelände begeben und wurde fündig. Der Bunker 302 mit seiner Schartenplatte 7P7 gilt als einmalig, weil er fast unverändert mit zehn Zentimeter dicker Stahlplatte samt Luke erhalten ist. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs sollten die Bunker gesprengt werden. Das war die Anweisung der alliierten Siegermächte. Für den Bunker 302 galt jedoch eine Ausnahme. Er lag an einem Brunnen für die Wasserversorgung Bietigheims. Und so blieb er unversehrt – und ebenso unbenutzt wie unbemerkt. Das endete erst, als die Stadt ihn 2008 nicht mehr brauchte, und Roland Essig und Heinz Schütt ihn pachteten.
Heute ist er eine Station auf dem Bunkerweg durch den Bietigheimer Forst. Die restlichen Bunker wurden gesprengt. Aber ihre Überreste, die von Efeu und Moos überwachsen im Winterwald besonders gut sichtbar sind, haben die Zeit überdauert. Roland Essig lässt auch sie sprechen. So gab es neben Schutzbunkern Scheinanlagen, welche die Aufmerksamkeit der Angreifer auf sich ziehen sollten. Und durch den Unterstand, der wie ein Einstieg in die Unterwelt aussieht, liefen die Telefonleitungen zwischen den Bunkern.
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.bietigheim-bissingen-roland-essig-laesst-die-bunkerwaende-sprechen.0927e039-71d2-4a85-844c-58497371feaa.html
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Beim letzten Monats-Stammtisch am 22.3.2023 im Gasthaus zum Engel gab es wieder interessante Diskussionen.
Das angedachte Thema unserer Maientagsgruppe "Vertriebene/Flüchtlinge aus der Vaihinger Geschichte" (insbesondere Waldenser und Vertriebene aus Jauernig) ließ sich nicht kurzfristig realisieren. So wurde entschieden, uns dieses Jahr am Maientag , 29.5.23, mit
dem ebenso interessanten historischen Thema "300 Jahre Vaihinger Rathaus" zu präsentieren. Wir haben ein schönes 2m-großes Fachwerkmodell (auf einem Wagen) und würden dieses dazu mit alten (Arbeits-/Büger-) Kostümen und typischem Hausbau-Werkzeug (Axt, Säge, Hammer usw) begleiten.
Wir hoffen auf zahlreiche Mitmarschierer!
Weitere Themen an diesem Abend waren Keller und Eiskeller in Vaihingen: Vaihingen, an einer Fernstraße gelegen, hatte früher ca. 40 Eiskeller, insbesondere für die Brauereien. Evtl. könnte man einen (der vermutlich noch restlichen 4 ehem. Eiskeller) für die Öffentlichkeit zugänglich machen.
Lange diskutiert wurde auch das Thema "historische Wassserversorgung": Vaihingen hat eine "Deichelgasse": Deichel meint historisch eine aus ausgehöhlten Baumstämmen gebildete Wasserleitung. Vermutlich verlief früher eine solche Wasserleitung von einer Quelle im Bereich des heutigen Hauptbahnhofes um den Schlossberg herum oberhalb der heutigen Essotankstelle in den westlichen Stadteingang und versorgte dort einen Brunnen.
Im Vaihinger Technischen Rathaus hängt noch ein alter solche "Deichel-Bohrer"!
Der nächste Stammtisch wird Ende April stattfinden, weitere Vorträge und Besichtigungen sind in Vorbereitung - wir werden Sie rechtzeitig informieren.
Unterstützen sie uns weiterhin - und bleiben Sie gesund ...
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Liebe Mitglieder und Freunde der Vaihinger Gesellschaft,
Wir treffen uns zu unserem nächsten Stammtisch
am Donnerstag, 16. 2. 23 um 19.30 Uhr in den Verwaltungsräumen der
Großbuchbinderei H. Wennberg in der Steinbeisstraße (Eingang Tafingerstraße 13 - 1. Stock).
Herr Martin Wennberg hat im Rahmen dieses Abends freundlicherweise eine Kurzführung durch die Räume dieses seit 1861 besteheden Unternehmens Unternehmens angeboten.
Gäste sind wie immer herzlich willkommen.
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Zeitzeugenspräch am 27.1. um 19 Uhr mit Frau W. v. Staden in der KZ-Gedenkstätte
Frau Wendelgard von Staden arbeitet immer noch an ihrem neuen Buch, trotz ihres hohen Alters. Sie lässt alle herzlich grüßen und steht unserer Arbeit immer wohlwollend gegenüber.
Sie hat zugesagt, am Freitag, den 27. Januar 2023 um 19 Uhr im Seminarraum der Gedenkstätte
eine Veranstaltung abzuhalten. Es ist der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus.
Titel: "Zeitzeugin Wendelgard von Staden und das KZ Vaihingen/Enz"
Angedacht ist, dass zunächst der von uns gemeinsam mit dem Landesmedienzentrum im Jahr 2004 produzierte rund 20-minütige Film "Blick zurück – kein Vergessen: Erinnerungen von Wendelgard von Staden an die Häftlinge des KZ Vaihingen an der Enz" gezeigt wird und Frau von Staden danach für Fragen der Anwesenden zur Verfügung steht. Dort ist auch ihr Buch "Nacht über dem Tal" zu erwerben [12, - €].
Bitte möglichst Voranmeldung über „Gedenkstaette-Vaihingen@web.de“
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Geschichte zur Jahreswende (aus Wikipedia und StZ)
Das Weihnachtsfest ...
hat zwei geschichtliche Wurzeln: Die in vielen Völkern und Kulturen herrschende Verehrung der Sonne/Sonnengottheit und die Feiern zur Wintersonnenwende (heute 21. Dezember, für die ab diesem Datum ansteigende Tageslänge).
Offiziell eingeführt wurde es 274 n.Chr: Kaiser Aurelian besiegte 272 bei Emesa das Heer der palmyrenischen Herrscherin Zenobia. Er erhob daraufhin den Sonnengott „Sol“ zum „Herrn des Römischen Reichs“, richtete für ihn einen Staatskult ein und baute ihm einen Tempel auf dem campus Agrippae. Der Tempel wurde am 25. Dezember 274 eingeweiht. Der neue Staatskult „Sol Invictus“ wurde allgemein positiv aufgenommen; offenbar verband er viele der religiösen Strömungen im Römischen Reich positiv.
Nach einer zuerst 1889 von Hermann Usener vertretenen religionsgeschichtlichen Hypothese ist das Weihnachtsdatum als Reaktion auf den kultisch begangenen Geburtstag des römischen Reichsgottes Sol Invictus entstanden. Zeitgleich kommen Vergleiche von Christus und der Sonne auf: Christus als wahrer Sol Invictus …
Der Weihnachtsbaum
Im Jahr 1492 kaufte das Liebfrauenwerk zu Straßburg für die Kirchengemeinden 9 Tannen, um das neue Jahr zu feiern. Damals, im „Heiligen Römischen Reich“, waren Jahresbeginn und Weihnachtsfest noch identisch. In etwa zur gleichen Zeit war es beispielsweise auch in Riga (Lettland) schon üblich, zum Ende der Weihnachtszeit Tannenbäume auf den Marktplatz zu tragen, zu schmücken und danach zu verbrennen.
Im Elsass scheinen Weihnachtsbäume um 1605 bereits relativ üblich gewesen zu sein. Dort wurden Tannenbäume in den Stuben aufgestellt und geschmückt mit Pferden aus buntem Papier, Äpfeln, Oblaten und „Zischgold“ – einer Art Vorläufer des Lamettas. Herzogin Dorothea Sibylle von Schlesien war wohl 1611 die Erste, die ihren Baum mit Kerzen schmückte.
Doch damals waren Tannenbäume in Europa noch selten und daher sehr kostspielig. Deswegen konnten sich zunächst nur wohlhabende Bürger einen geschmückten Tannenbaum leisten. Die einfachen Familien nahmen Zweige und anfallendes Grün als Ersatz.
(Das Bild aus Wikipedia zeigt Weihnachten im Wandsbeker Schloss um 1800, mit Matthias Claudius (3. v. r.) sowie Friedrich Gottlieb Klopstock (sitzend))
Neujahr
Schon der Turm von Jericho aus dem 9. Jahrtausend v. Chr. deutet auf die Kenntnis der Sommersonnenwende (längster Tag, heute 21. Juni) hin. Jungsteinzeitliche Bauten wie die zahlreichen Steinkreise, etwa Stonehenge oder in Boitin in Norddeutschland, zeugen von den Bemühungen der sesshaft gewordenen Bevölkerung, die natürliche Jahreslänge und ausgewählte zyklisch wiederkehrende Himmelsereignisse wie Sonnenwende und Tag-und-Nacht-Gleiche exakt bestimmen zu können. Gerade für die Landwirtschaft war dies wichtig, getragen auch von religiösen Fruchtbarkeitskulten. So wurden bestimmte landwirtschaftliche Termine an Feste gebunden, die wiederum an Himmelsereignisse geknüpft waren.
Für den Übergang von Jägerkulturen zum Ackerbau im Neolithikum (Jungsteinzeit) wird eine Veränderung kalendarischer Vorstellungen vom Mond- zum Sonnenkalender angenommen.
Spätestens von den Babyloniern wurde der siebentägige Wochen-Zyklus entwickelt, dazu ein 360-Tage-Jahr. Die Einführung eines ägyptischen Verwaltungskalenders auf 365-Tage-Basis folgte spätestens im dritten Jahrtausend v. Chr. Der julianische Kalender, der 45 v. Chr. von Julius Cäsar eingeführt wurde (vermittelt von Cleopatra), führte Schalttage ein, mit einer Korrektur der Schaltjahr-Vorschriften durch den gregorianischen Kalender im Jahre 1582 - gültig bis heute (andere Religionen führen bis heute eigene Kalender)! Die unterschiedlichen Monatslängen entstanden durch die Rücksichtnahme von Cäsar auf traditionelle Mondkalender in Römischen Reich …
Die Einführung der christlichen Jahreszählung (im Jahre 525 durch Dionysius Exiguus) gilt dagegen nicht als Kalenderreform im engeren Sinne.
Also feiern wir als Folge jahrtausendealter Geschichte das neue Jahre 2023, und „Die Vaihinger Gesellschaft“ wünscht allen Glück, Frieden und Gesundheit.
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"Ensingen im 19. Jahrhundert" - Vortrag von Peter Schaller -> Vortrag
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Monzag, 5.2. , 19.30 Uhr: Stammtisch im Gasthaus Korona (Enzweihingen).
Städt. Museum Peterskirche
Jeden 1. Sonntag im Monat geöffnet, 14-16 Uhr
-> Link zu Stadtführungen in Vaihingen