Die Vaihinger Gesellschaft
für Stadtgeschichte, Museumsarbeit und Kultur e.V.

Die Vaihinger Gesellschaft für Stadtgeschichte,  Museumsarbeit  und Kultur e.V. 

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Nächster Stammtisch der DVG: Am Dienstag, 26.9.23 treffen wir uns um 20.00 Uhr im Café VAI in der Stuttgarter Straße 36 (ehemals Cafe Olpp). Alle Mitglieder, Freunde der Vaihinger Gesellschaft und Geschichtsinteressierte sind herzlich eingeladen!

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Eberhard Steinhilber bietet am Freitag, 29.9.23 unter dem Titel "Wassser - Segen und Fluch" einen geführten, thematischen Abendspaziergang durch Vaihingen an. Startpunkt ist um 18.00 Uhr am Bürgerbrunnen in der Fußgängerzone. Wir freuen uns auf viele interessierte Teilnehmer!

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Liebfrauenkirche_Lienzingen-Aussen1_1
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Liebfrauenkirche_Lienzingen-Innen3
Liebfrauenkirche_Lienzingen-Innen3

Die Regionalgruppe Stromberg-Mittlere Enz des Schwäbischen Heimatbundes ludt am 14. Juli 2023 zu einem Vortrag ein. Dr. Andreas Butz, Archivar beim landeskirchlichen Archiv Stuttgart, beleuchtete an diesem Abend das Thema Wallfahrt und Marienverehrung in der Liebfrauenkirche in Lienzingen .
Die Liebfrauenkirche in Lienzingen ist ein Kleinod des Spätmittelalters. Sie entstand zwischen 1476 und 1491 und hat auch eine Geschichte als Wallfahrtskirche. Bereits wenige Jahrzehnte nach der Entstehung wurde das Wallfahrtswesen als Folge der Reformation jedoch wieder abgeschafft. Der Vortrag zeigte, wie mittels historischer Quellen dieses Wallfahrtswesen ablief. Einer noch erhaltenen Lienzinger Pietà kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. (Bilder: Wikipedia)

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15.6.23,  19.30 Uhr:     Stammtisch mit Referat über "Die italienischen Wurzeln der Waldenser in unserer Region" von Pfr. B. Jetter im Gemeindehaus bei der Stadtkirche Vaihingen.

Heimat der Waldenser

Die Waldenser sind eine protestantische Glaubensgemeinschaft, die gegenwärtig in Italien und einigen Ländern Südamerikas verbreitet ist. Ursprünglich war sie in kleiner Zahl über weite Teile Europas verstreut, bevor die Gemeinschaft sich als Bergbauern in Alpentälern im Piemont/Norditalien zurückziehen musste. Die Waldenserbewegung wurde 1177 durch den Lyoner Kaufmann Petrus Valdes in Südfrankreich gegründet. Die Menschen wollten schlicht leben, und sollten das Evangelium miteinander teilen und sich in ihrer Armut gegenseitig helfen. Sie besaßen sehr lange keine Kirchengebäude. Theologisch waren sie ähnlich wie die 1220 gegründeten Franziskaner (Franz von Assisi) oder die 1415 entstandenen Hussiten.
Durch umherziehende Prediger (auch Frauen !) wurden die Gläubigen gestützt und der Glaube weiter verbreitet.
Während des Mittelalters wurden sie von der katholischen Kirche ausgeschlossen und als Häretiker durch die Inquisition verfolgt. Trotz der Zwangsmaßnahmen breiteten sich ihre Glaubensvorstellungen rasch in Europa aus und beeinflussten später auch die evangelischen Kirchen der Reformationszeit. Die Waldenser verstehen sich als Teil und wichtiger Vorläufer des reformierten Protestantismus, die Kirchen sind sehr schlicht und haben in der Regel weder Altar noch Kreuz.
Durch die ständig sich verändernden Machtverhältnisse im heutigen Norditalien und die zunehmende Verfolgung entschloss sich ein großer Teil 1687 in der Schweiz Zuflucht zu finden. Nach einer „glorreichen Rückkehr“ unter Führung von Henri Arnaud im Jahr 1689 musste die Gruppe doch endgültig aus dem Königreich Savoyen gen Norden fliehen. Engagierte Förderer, nicht zuletzt protestantische Herrscher Europas, schlugen u.a. das tolerante Preußen als Option vor.

Um möglicherweise wieder zurückkehren zu können, ließen sie sich jedoch weiter südlich, zum Teil in unserer Region Württemberg, in Baden und Hessen, nieder. Dort waren sie willkommen, um leere Gebiete zu kultivieren, die wegen des Dreißigjährigen Krieges verwaist waren. Ortsnamen wie Serres, Pinache, Perouse oder Groß-/Kleinvillars leiten sich von ihren Herkunftsdörfern ab.
Die Waldenser brachten viele landwirtschaftliche und handwerkliche Fähigkeiten mit – eventuell sogar die Kartoffel. Mit ihren internationalen Verbindungen zu anderen Waldenser-Gebieten oder reformierten Kirchen Europas brachten sie auch eine gedankliche Weltläufigkeit mit. 1823 ließen sie sich in die örtlichen evangelischen Landeskirchen eingliedern.
H. Arnaud baute in Schönenberg/Mühlacker eine neue Steinkirche. Dort gibt es ein schönes Waldensermuseum, wo auch der Sitz der Dt. Waldenservereinigung ist. An mehreren Orten in Deutschland werden noch regelmäßig ev. Gottesdienste in der Tradition der Waldenser gefeiert. (Bild von Pfr. Jetter)

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Im Kulturhaus der Stadt Sachsenheim ist aktuell eine schöne Ausstellung zu besichtigen

"Vom Kräutergarten zur Pillenschachtel"
Apothekengeschichte(n) aus Sachsenheim mit Wanderausstellung „Homöopathie – eine Heilkunde und ihre Geschichte“ vom 25. Juni 2023 - 7. Januar 2024 im Stadtmuseum Sachsenheim

Link   https://www.sachsenheim.de/website/de/bildung-kultur/stadtmuseum/sonderausstellung

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Der Landgraben im Enzkreis
Neben der bekannteren Eppinger Linie gibt es im Enzkreis ein zweites Grabensystem, den Landgraben. Die Funktion des Landgrabens ist bis heute nicht endgültig definiert. Zum einen könnte er die Grenze der sogenannten "Forste" darstellen, welche im südlichen Teil der "Leonberger Forst" und im nördlichen Verlauf der Forst "Stromberg" waren. Aber auch eine frühe Kennzeichnung der Landesgrenze zwischen Baden und Württemberg könnte damit gemeint sein. Die Schutzfunktion ist an vielen Stellen gering, so dass es eher eine symbolische Bedeutung hatte: Achtung, hier ist eine Grenze!
Das Mitglied des Mühlacker Geschichtsvereins Manfred Rapp hat  die Bedeutung des Landgrabens schon früh endeckt und führt regelmäßig Wanderungen, entlang des Grabens entlang, um das Bewusstsein für diese geschichtliche Besonderheit zu wecken und zu erhalten.
Von seinen letzten Wanderungen erstellt er Berichte - hier ein Link dazu

https://www.hav-muehlacker.de/de/geschichtliche-beitraege/zeit-von-500-1700/Landgraben/Landgrabenwanderung-29.5.-Bericht.pdf

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Festmusik                                                         Fest-Prospekte                                                Festprogramm 1870

Zum Vaihinger Maientag, 27. - 30. Mai mit Umzug am 29.5. um 9 Uhr hat das Stadtarchiv wieder eine schöne Schaufenster-Ausstellung im "Kern", Stuttgarter Str., erstellt.

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Das Landratsamt Enzkreis teilt mit: Der Dreißigjährige Krieg zwischen Oberrhein, Kraichgau und Schwarzwald: Eröffnung der Ausstellung „Sterben und Leben“ am 15. Mai 2023
 
Der Dreißigjährige Krieg wurde für unsere Region bislang weder wissenschaftlich noch heimatkundlich aufgearbeitet. Das Kreisarchiv präsentiert nun in einem breit angelegten Forschungsprojekt Aspekte des Krieges im Gebiet zwischen Oberrhein, Schwarzwald und Kraichgau. Erster Baustein ist die Ausstellung „Sterben und Leben – Der Dreißigjährige Krieg zwischen Oberrhein, Kraichgau und Schwarzwald", die vom 16. Mai bis 13. Juli im Landratsamt in Pforzheim zu den Öffnungszeiten sehen ist.
Eröffnet wird die Ausstellung mit Installationen, Waffen und einer originalen Kanonenkugel am Montag, 15. Mai 2023, um 19 Uhr, durch Landrat Bastian Rosenau und Kreisarchivar Konstantin Huber. Die Einführung übernimmt Sabine Drotziger vom Kreisarchiv; ihre Kollegin Nicole Sickinger wird das neue Geschichtsportal www.enzkreis-geschichte.de vorstellen. 
Bis Juli und nochmals im Oktober gibt es zahlreiche Führungen und Veranstaltungen rund um die Ausstellung, darunter eine wissenschaftliche Tagung und einen Kino-Abend. Zwei Tageswanderungen führen zum Landgraben, einer Befestigungsanlage, die zum Teil bis heute in der Landschaft zwischen Oberderdingen und Neuhausen erkennbar ist. Für Wanderungen und Tagung bittet das Kreisarchiv um rasche Anmeldung. Weitere Informationen zur Ausstellung und zum Rahmenprogramm finden sich auf www.enzkreis-geschichte.de
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Der Verein  KZ-Gedenkstätte bietet am Freitag, 5.5.23 eine besondere Führung für Vereinsmitglieder in Interessierte an:

"Auf den Spuren des Konzentrationslager - und was daraus wurde"

Ausgehend von der Gedenkstätte, Fuchsloch 2, werden an 5 Stationen im Stadtgebiet zahlreiche Relikte besichtigt, die an des KZ erinnern. Aus Zeitgründen werden die die Denkmale, Gradmale und Tafeln mit einem Autokorso angefahren.   Bitte anmelden bei iserbrig@web.de

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Der Bunkerforscher Roland Essig bietet immer wieder Führungen an:

Stuttgarter Zeitung (1.4.2013): Roland Essig lässt die Bunkerwände sprechen

 Im Bietigheimer Forst kann man beim Spazierengehen die Überreste alter Bunker sehen und auch besichtigen. Sie waren Teil der Neckar-Enz-Stellung, die 1935 erbaut wurde, um einen Angriff von Westen abzuwehren.
Nach zweieinhalb Stunden ist die Osterwandergruppe an ihrem Ziel angelangt. Roland Essig (53) zieht einen Schlüssel hervor und schließt die Vorhängeschlösser an der schweren Eisentür auf. In Zweiten Weltkrieg haben sich vier Mann in diesem Maschinengewehr-Schartenstand in den Enzwiesen aufhalten können. Zur Verfügung standen ihnen vier einfache Feldbetten, ein Telefon, eine Kochstelle und eine Belüftungsanlage, einfache Karbidlampen – und ein Bunkerklo. Und für den Notfall ein Notausgang, durch den sie sich ins Freie hätten schaufeln können. Wohl war ihnen vermutlich trotzdem nicht ums Herz gewesen.
Heute ziehen die Wanderer auf der Bunkerroute durch den Bietigheimer Forst nur den Kopf ein, klettern durch den niedrigen Eingang in ein Museum und staunen über die steinernen Überbleibsel des Krieges. Alles ganz harmlos. Es ist nicht die erste Gruppe, die Essig, der sich als Bunkerfreak bezeichnet und Schornsteinfeger von Beruf ist, hier durchführt. Seit 30 Jahren faszinieren ihn Befestigungen vom Hohen-Asperg bis zur französischen Maginot-Linie. Als Essig Familienvater und das Reisen schwieriger wurde, fing er an, vor der eigenen Haustür zu suchen. Die alten Menschen hatten von Bunkern in der Gegend erzählt. Im militärgeschichtlichen Archiv Freiburg fand Essig die Pläne zur 86 Kilometer langen Neckar-Enz-Stellung von Eberbach nach Enzweihingen. Diese Verteidigungslinie, die sich entlang des Flusslaufs von Neckar und Enz zog, sollte Deutschland vor einem Angriff aus dem Westen schützen. Da der Versailler Vertrag von 1918 Deutschland innerhalb einer 50-Kilometer-Zone östlich des Rheins die Existenz militärischer Anlagen verbot, hatte man 1935 mit dem Bau begonnen. Unter großer Geheimhaltung. Es gibt jedoch Dokumente, die belegen, dass der französische Geheimdienst bereits 1935 von dem Bau der Verteidigungslinie wusste.
Auch Roland Essig hat sich mit den alten Plänen ins Gelände begeben und wurde fündig. Der Bunker 302 mit seiner Schartenplatte 7P7 gilt als einmalig, weil er fast unverändert mit zehn Zentimeter dicker Stahlplatte samt Luke erhalten ist. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs sollten die Bunker gesprengt werden. Das war die Anweisung der alliierten Siegermächte. Für den Bunker 302 galt jedoch eine Ausnahme. Er lag an einem Brunnen für die Wasserversorgung Bietigheims. Und so blieb er unversehrt – und ebenso unbenutzt wie unbemerkt. Das endete erst, als die Stadt ihn 2008 nicht mehr brauchte, und Roland Essig und Heinz Schütt ihn pachteten.
Heute ist er eine Station auf dem Bunkerweg durch den Bietigheimer Forst. Die restlichen Bunker wurden gesprengt. Aber ihre Überreste, die von Efeu und Moos überwachsen im Winterwald besonders gut sichtbar sind, haben die Zeit überdauert. Roland Essig lässt auch sie sprechen. So gab es neben Schutzbunkern Scheinanlagen, welche die Aufmerksamkeit der Angreifer auf sich ziehen sollten. Und durch den Unterstand, der wie ein Einstieg in die Unterwelt aussieht, liefen die Telefonleitungen zwischen den Bunkern.
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.bietigheim-bissingen-roland-essig-laesst-die-bunkerwaende-sprechen.0927e039-71d2-4a85-844c-58497371feaa.html

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Beim letzten Monats-Stammtisch am 22.3.2023 im Gasthaus zum Engel gab es wieder interessante  Diskussionen.

Das angedachte Thema unserer Maientagsgruppe "Vertriebene/Flüchtlinge aus der Vaihinger Geschichte" (insbesondere Waldenser und Vertriebene aus Jauernig) ließ sich nicht kurzfristig realisieren. So wurde entschieden, uns dieses Jahr am Maientag , 29.5.23, mit
dem ebenso interessanten historischen Thema "300 Jahre Vaihinger Rathaus" zu präsentieren. Wir haben ein schönes 2m-großes Fachwerkmodell (auf  einem Wagen) und würden dieses dazu mit alten (Arbeits-/Büger-) Kostümen und  typischem Hausbau-Werkzeug (Axt, Säge, Hammer usw) begleiten.
Wir hoffen auf zahlreiche Mitmarschierer!

Weitere Themen an diesem Abend waren Keller und Eiskeller in Vaihingen: Vaihingen, an einer Fernstraße gelegen, hatte früher ca. 40 Eiskeller, insbesondere für die Brauereien. Evtl. könnte man einen (der vermutlich noch restlichen 4 ehem. Eiskeller)  für die Öffentlichkeit zugänglich machen.

Lange diskutiert wurde auch das Thema "historische Wassserversorgung": Vaihingen hat eine "Deichelgasse": Deichel meint historisch eine aus ausgehöhlten Baumstämmen gebildete Wasserleitung. Vermutlich verlief früher eine solche Wasserleitung von einer Quelle im Bereich des heutigen Hauptbahnhofes um den Schlossberg herum oberhalb der heutigen Essotankstelle in den westlichen Stadteingang und versorgte dort einen Brunnen.
Im Vaihinger Technischen Rathaus hängt noch ein alter solche "Deichel-Bohrer"!

Der nächste Stammtisch wird Ende April stattfinden, weitere Vorträge und Besichtigungen sind in Vorbereitung - wir werden Sie rechtzeitig informieren.
Unterstützen sie uns weiterhin - und bleiben Sie gesund ...

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Liebe Mitglieder und Freunde der Vaihinger Gesellschaft,

Wir treffen uns zu unserem nächsten Stammtisch

am Donnerstag, 16. 2. 23 um 19.30 Uhr in den Verwaltungsräumen der

Großbuchbinderei H. Wennberg in der Steinbeisstraße (Eingang Tafingerstraße 13 - 1. Stock).
Herr Martin Wennberg hat im Rahmen dieses Abends freundlicherweise eine Kurzführung durch die Räume dieses seit 1861 besteheden Unternehmens Unternehmens angeboten.
Gäste sind wie immer herzlich willkommen.

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Zeitzeugenspräch am 27.1. um 19 Uhr mit Frau W. v. Staden in der KZ-Gedenkstätte

Frau Wendelgard von Staden arbeitet immer noch an ihrem neuen Buch, trotz ihres hohen Alters. Sie lässt alle herzlich grüßen und steht unserer Arbeit immer wohlwollend gegenüber.

Sie hat zugesagt, am Freitag, den 27. Januar 2023 um 19 Uhr im Seminarraum der Gedenkstätte
eine Veranstaltung abzuhalten. Es ist der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus.
Titel: "Zeitzeugin Wendelgard von Staden und das KZ Vaihingen/Enz"
Angedacht ist, dass zunächst der von uns gemeinsam mit dem Landesmedienzentrum  im Jahr 2004 produzierte rund 20-minütige Film "Blick zurück – kein Vergessen: Erinnerungen von Wendelgard von Staden an die Häftlinge des KZ Vaihingen an der Enz" gezeigt wird und Frau von Staden danach für Fragen der Anwesenden zur Verfügung steht.  Dort ist auch ihr Buch "Nacht über dem Tal" zu erwerben [12, - €].
Bitte möglichst Voranmeldung über „Gedenkstaette-Vaihingen@web.de“

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Geschichte zur Jahreswende (aus Wikipedia und StZ)

Das Weihnachtsfest ...

hat zwei geschichtliche Wurzeln: Die in vielen Völkern und Kulturen herrschende Verehrung der Sonne/Sonnengottheit und die Feiern zur Wintersonnenwende (heute 21. Dezember, für die ab diesem Datum ansteigende Tageslänge).
Offiziell eingeführt wurde es 274 n.Chr: Kaiser Aurelian besiegte 272 bei Emesa das Heer der palmyrenischen Herrscherin Zenobia. Er erhob daraufhin den Sonnengott „Sol“ zum „Herrn des Römischen Reichs“, richtete für ihn einen Staatskult ein und baute ihm einen Tempel auf dem campus Agrippae. Der Tempel wurde am 25. Dezember 274 eingeweiht.   Der neue Staatskult „Sol Invictus“ wurde allgemein positiv aufgenommen; offenbar verband er viele der religiösen Strömungen im Römischen Reich positiv.

Nach einer zuerst 1889 von Hermann Usener vertretenen religionsgeschichtlichen Hypothese ist das Weihnachtsdatum als Reaktion auf den kultisch begangenen Geburtstag des römischen Reichsgottes Sol Invictus entstanden. Zeitgleich kommen Vergleiche von Christus und der Sonne auf: Christus als wahrer Sol Invictus

Der Weihnachtsbaum
Im Jahr 1492 kaufte das Liebfrauenwerk zu Straßburg für die Kirchengemeinden 9 Tannen, um das neue Jahr zu feiern. Damals, im „Heiligen Römischen Reich“, waren Jahresbeginn und Weihnachtsfest noch identisch. In etwa zur gleichen Zeit war es beispielsweise auch in Riga (Lettland) schon üblich, zum Ende der Weihnachtszeit Tannenbäume auf den Marktplatz zu tragen, zu schmücken und danach zu verbrennen.
Im Elsass scheinen Weihnachtsbäume um 1605 bereits relativ üblich gewesen zu sein. Dort wurden Tannenbäume in den Stuben aufgestellt und geschmückt mit Pferden aus buntem Papier, Äpfeln, Oblaten und „Zischgold“ – einer Art Vorläufer des Lamettas. Herzogin Dorothea Sibylle von Schlesien war wohl 1611 die Erste, die ihren Baum mit Kerzen schmückte.
Doch damals waren Tannenbäume in Europa noch selten und daher sehr kostspielig. Deswegen konnten sich zunächst nur wohlhabende Bürger einen geschmückten Tannenbaum leisten. Die einfachen Familien nahmen Zweige und anfallendes Grün als Ersatz.

(Das Bild aus Wikipedia zeigt Weihnachten im Wandsbeker Schloss um 1800, mit Matthias Claudius (3. v. r.) sowie Friedrich Gottlieb Klopstock (sitzend))

Neujahr
Schon der Turm von Jericho aus dem 9. Jahrtausend v. Chr. deutet auf die Kenntnis der Sommersonnenwende (längster Tag, heute 21. Juni) hin. Jungsteinzeitliche Bauten wie die zahlreichen Steinkreise, etwa Stonehenge oder in Boitin in Norddeutschland, zeugen von den Bemühungen der sesshaft gewordenen Bevölkerung, die natürliche Jahreslänge und ausgewählte zyklisch wiederkehrende Himmelsereignisse wie Sonnenwende und Tag-und-Nacht-Gleiche exakt bestimmen zu können. Gerade für die Landwirtschaft war dies wichtig, getragen auch von religiösen Fruchtbarkeitskulten. So wurden  bestimmte landwirtschaftliche Termine an Feste gebunden, die wiederum an Himmelsereignisse geknüpft waren.
Für den Übergang von Jägerkulturen zum Ackerbau im Neolithikum (Jungsteinzeit) wird eine Veränderung kalendarischer Vorstellungen vom Mond- zum Sonnenkalender angenommen.
Spätestens von den Babyloniern wurde der siebentägige Wochen-Zyklus entwickelt, dazu ein 360-Tage-Jahr. Die Einführung eines ägyptischen Verwaltungskalenders auf 365-Tage-Basis folgte spätestens im dritten Jahrtausend v. Chr.  Der julianische Kalender, der 45 v. Chr. von Julius Cäsar eingeführt wurde (vermittelt von Cleopatra), führte Schalttage ein, mit einer Korrektur der Schaltjahr-Vorschriften durch den gregorianischen Kalender im Jahre 1582 - gültig bis heute (andere Religionen führen bis heute eigene Kalender)! Die unterschiedlichen Monatslängen entstanden durch die Rücksichtnahme von Cäsar auf traditionelle Mondkalender in Römischen Reich …
Die Einführung der christlichen Jahreszählung (im Jahre 525 durch Dionysius Exiguus) gilt dagegen nicht als Kalenderreform im engeren Sinne.

Also feiern wir als Folge jahrtausendealter Geschichte das neue Jahre 2023, und  „Die Vaihinger Gesellschaft“ wünscht allen Glück, Frieden und Gesundheit.

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 Herzliche Einladung zu unserem nächsten Stammtisch
am Montag, 19. Dezember um 19.30 Uhr an der Stadtkirche Vaihingen.

R. Wahl wird eine Führung durch die Stadtkirche machen. Danach sitzen wir mit Glühwein zum Weihnachtsstammtisch zusammen bei R. Bolter, Gerokstr. 14, 71665 Vaihingen/Enz.

Mitglieder und Geschichtsinteressierte sind herzlich willkommen.

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Ausstellung "#StolenMemory" beim Heimatverein Neuenbürg.
Neuenbürg hatte eine enge Bindung zum KZ  Vaihingen-Enz. Eine Wanderausstellung der Arolsen-Archives -#StolenMemory- vom  04.11.-22.11.22 gastiert nun auf dem Parkplatz hinter der Gemeinschaftshalle in Neuenbürg.

Eröffnung durch eine Abendveranstaltung am 05.11.2022 offen für alle Interessierten – freier Eintritt:
Den Auftakt macht Frau Dr. phil. Edith Wolber, der für ihre Abhandlung „Jüdisches Leben in Meckesheim bis 1940“ der erste Landespreis für Heimatforschung Baden-Württemberg 2016 verliehen wurde. – Sie wird die Geschehnisse und Hintergründe der Reichsprogromnacht unter dem Titel „Was geschah am 09./10. November 1938!?“, beleuchten.
Im Anschluss daran wird ein Vertreter der KZ-Gedenkstätte Vaihingen-Enz die Geschichte des dortigen ehemaligen Konzentrationslagers beleuchten. Aus Vaihingen Enz wurden zu Kriegsende ca. 500 Häftlinge nach Neuenbürg transportiert, das Dorf binnen einer Stunde vom französischen Militär geräumt und die schwerkranken Menschen für 2 Monate in Neuenbürg einquartiert.
Den Abschluss der Redner-Trilogie bildet Bernard Zimmerman.
Herr Zimmermann wurde 1958 in den USA geboren und lebt mittlerweile in Kraichtal. Bernard Zimmerman ist Sprachtrainer, Motivator und begeistert mit seinen Vorträgen regelmäßig die Schüler in unserer Region. Er wird dieses schwere Thema für Jung und Alt authentisch und fesselnd zu erzählen.

Die Arolsen Archives sind ein internationales Zentrum über NS-Verfolgung mit dem weltweit umfassendsten Archiv zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus. Die Sammlung mit Hinweisen zu rund 17,5 Millionen Menschen gehört zum UNESCO-Weltdokumentenerbe.

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Dienstag 4. Oktober 19 Uhr: Vortrag im Stadtarchiv über Nachgeburtsbestattungen "Damit`s Kind g`sund bleibt"
Der Schwäbischen Heimatbundes (SHB) ludt am  04. Oktober 2022 um 19 Uhr zu einem Vortrag von Kurt Sartorius im Stadtarchiv über das Tabu Nachgeburtsbestattung ein.
Neue Forschungsthemen stoßen häufig auf Skepsis, so auch im Fall Nachgeburtsbestattung. Als 1984 in Bönnigheim erstmals im Keller vergrabene Töpfe gefunden und diese mit dem Brauch der Nachgeburtsbestattung in Verbindung gebracht wurden, löste dies mitunter nur ein mitleidiges Lächeln aus. Ein vergleichbarer Fund war in Deutschland bis dahin unbekannt. Man kann sie jetzt im Bönnigheimer Museum besichtigen.

Das Bild zeigt Nachgeburtstöpfe, gefunden auf der Burg Wildenstein (https://www.spessartprojekt.de/forschung/ausgrabungen/die-burg-wildenstein-bei-eschau/die-burg-wildenstein-funde/die-burg-wildenstein-funde-nachgeburtstoepfe/)

Zwischenzeitlich liegen Funde aus ganz Deutschland, sogar aus Vaihingen, vor. Die Nachgeburtsbestattung ist ein Urbrauch der Menschheit. In der Plazenta wurde weltweit ein geistiges Wesen vermutet, das eng mit dem Gedeihen des Kindes in Verbindung stand. Kurt Sartorius geht auf die Forschungsgeschichte ein und beleuchtet den weltweiten Brauch.
 
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Wer weiß etwas über Rudolf Bassler?

Ewald Schrade stellt dieses Stoff-Bild (ca. 1900) des Vaihingers Rudolf Bassler als Dauerleihgabe zur Verfügung. Es ist eine Erinnerung Basslers an seine Zeit als Soldat im chinesischen Boxeraufstand. Er war Uhrmachermeister (oder Wachtmeister ?) und hatte ein Schmuckgeschäft (?) in der Stuttgarter Straße. Er war ein bekanntes Mitglied das Musikvereins (Lyra ?). Wer weiß mehr über Rudolf Dassler?

Der Großonkel von Ewald Schrade war übrigens Soldat im Burenkrieg um 1900 ...

Unter dem Boxeraufstand 1899 - 1901 versteht man eine chinesische Bewegung gegen den europäischen, US-amerikanischen und japanischen Imperialismus. Die westliche Bezeichnung Boxer bezieht sich auf die traditionelle Kampfkunstausbildung der ersten "Boxer", die sich für unverwundbar hielten. 8 Nationen, darunter das deutsche Kaiserreich mit der Kolonie Tsingtau, entsandten Truppen. Der Aufstand kostete ca. 100.000 Tote.

Zum Boxeraufstand gebt es eine informative Internetseite bei deutsche-schutzgebiete.de 

Beim abgebildeten Schiff handelt es sich um die "SS CREFELD": Die Crefeld-Klasse war eine Serie von vier Dampfern des Norddeutschen Lloyd. 1895 stellte der NDL die Schiffe dieser Klasse in den Südamerika-Dienst ein.
Es handelte sich bei der Crefeld-Klasse um zweimastige Einschraubenschiffe, die bei der Indienststellung noch Rahen trugen. Sie waren zwischen 3829 und 3969 BRT vermessen und hatten eine Tragfähigkeit etwas über 5000 tdw. Mit Dreifach-Expansionsmaschinen von 2000 PS erreichten sie eine Dienstgeschwindigkeit von 11,5 Knoten und eine Höchstgeschwindigkeit von 13 Knoten. Sie boten Kabinenplätze für 10 bis 32 Passagiere der II.Klasse und über 1000 Zwischendecksplätze und fuhren mit 51 bis 57 Mann Besatzung.

Die Crefeld war das Typschiff der Baureihe und das erste von zwei beim Stettiner Vulcan gebauten Schiffen. Bei 3829 BRT war sie 113,21 Meter lang und 13,30 Meter breit und verfügte über 32 Kabinenplätze. Sie lief am 23. März 1895 vom Stapel und lief am 11. Mai 1895 zu ihrer Jungfernfahrt von Bremen nach Rio de Janeiro und Santos aus.
Bis zum 13. März 1902 machte sie insgesamt 19 Rundreisen auf dem Nordatlantik in 67 Monaten. Dazwischen transportierte sie Anfang 1898 das 300 Mann starke Artilleriekommando der Matrosenartillerie mit einer Batterie Feldgeschützen in den neuen Stützpunkt Tsingtau an der chinesischen Küste. Im August 1898 brachte die Crefeld die erste Ablösungsmannschaft des III. Seebataillons nach Tsingtau. ...  Am 10. Juni 1932 verunglückte sie bei Bata, Spanisch-Guinea, heute Äquatorialguinea. (Wikipedia)

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(VKZ 25.7.22) Uwe Skrzypek ist neuer Vaihinger Oberbürgermeister
In einer bis zuletzt spannenden Neuwahl hat sich der Ex-Daimler-Manager gegen Mitbewerber Matthias Beck durchgesetzt. Kandidat Nummer drei, Bernd Rothmann, kam abgeschlagen auf den dritten Platz.

 Die DVG gratuliert dem zukünftigen OB Vaihingens zum Erfolg und hofft auf weitere gute Zusammenarbeit mit der Stadt. Dies gilt insbesondere für die Fortführung der Aktivitäten für ein angemessenes Stadtmuseum, für das ja schon ein geeignetes Objekt angekauft wurde. Und der Dank gilt natürlich dem scheidenden OB Gerd Maisch, der die Aktivitäten unseres jungen Geschichtsvereins immer unterstützt hat.

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Ein Dorf aus der Bronzezeit wird untersucht:

VKZ LokalesVaihingen - Vorratsgruben für Getreide beim Umspannwerk
Voruntersuchungen für die Erweiterung in Pulverdingen bringen archäologische Funde ans Tageslicht. Die Genehmigung des Vorhabens durch das Landratsamt Ludwigsburg liegt jetzt vor.  Pulverdingen (p).

Der Übertragungsnetzbetreiber Transnet BW hat die Genehmigung zur Erweiterung des Umspannwerks in Pulverdingen erhalten. „Die Energiewende bringt höhere Anforderungen an die Netzinfrastruktur mit sich, darum wird die dortige 380-Kilovolt-Schaltanlage erneuert und um zusätzliche Schaltfelder erweitert.   Erste Voruntersuchungen des Bodens haben dabei archäologische Funde zutage gebracht, die unter Leitung des Landesamts für Denkmalpflege im Rahmen einer archäologischen Rettungsmaßnahme gesichert wurden. Zu den ältesten Funden gehören große, kegelstumpfförmige Gruben, die zur Bevorratung von Getreide genutzt wurden. Gruben dieser Art datieren in die späte Bronze- bis frühe Eisenzeit.
Darüber hinaus wurden Hinweise auf eine ländliche Siedlung aus dem zweiten bis ersten vorchristlichen Jahrhundert entdeckt. Eine Besiedlung durch die Römer konnte auf der Fläche ebenfalls nachgewiesen werden. Die Funde deuten auf den Standort eines römischen Gutshofs mit verschiedenen Steingebäuden hin, von denen noch Bereiche erhalten sind, die unterkellert waren.(VKZ 23.07.2022 )

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Wieder Steinzeitdörfer bei uns entdeckt

Süddeutschland ist durch Schwarzwald und Odenwald nach Westen blockiert, nach Süden blockieren die Alpen. Nur die kleine Lücke bei Karlsruhe-Pforzheim erlaubt gute West-Ost-Verbindungen! Zudem besitzt Süddeutschland gute Böden. Daher ist unsere Region praktisch seit der Eiszeit eine durchgängig besiedelte Kulturlandschaft.

Wegen der Gasleitung, die in unserer Region gerade gebaut wird, werden die geöffneten Böden wie bei allen solchen Bauvorhaben von Archäologen untersucht.

Bei Sachsenhein fanden sich Reste von gleich zwei Steinzeitsiedlungen. Diese sind nach ersten Analysen der Tonscherben rund 3.500 Jahre alt, waren aber mehrere Jahrhunderte nacheinander bewohnt worden. Die Besiedlung ist durch typische dunkle Bodenverfärbungen erkennbar. Die Archäologen standen unter Zeitdruck: Für die Bodenuntersuchungen und Stichgrabungen hatten sie nur 2 Wochen Zeit ...

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"Ensingen im 19. Jahrhundert" - Vortrag von Peter Schaller  -> Vortrag

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Haus der Geschichte Baden-Württemberg: Gier, Hass, Liebe ...

Das Finale der Emotionen-Trilogie widmet sich im Haus der Geschichte Baden-Württemberg dem schönsten aller Gefühle, der Liebe. Die Große Landesausstellung beginnt im Jahr des 70. Geburtstags Baden-Württembergs. Sie blickt darauf, wie Liebe die Menschen im Land zusammenhält und stärkt, aber auch verboten oder fanatisch sein kann. Die Schau läuft vom 14. Oktober 2022 bis zum 23. Juli 2023 im Haus der Geschichte in Stuttgart. (s. a. -> "Aktuelles"                            

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Jahrehauptversammlung der DVG am 27.6.22 - Bericht

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Kleiner Spaziergang durch die Altstadt

In der Oberamteigasse findet man eine alte Gedenktafel von 1773 an den großen Stadtbrand von 1617:

Vaihingen an der Enz ist am ersten November 1617 bis auf ein Viertel der Stadt
mit 106 Häusern und Scheuern abgebrannt. Herzog Johann Friedrich besuchte die Brandstätte, Baumeister Schickard sollte den Wiederaufbau planen. " In dieser traurigen Feuersbrunst sind in den Kellern an die 1200 Eimer Wein samt den Fässern und Ihrer Fürstlichen Gnaden Keltern mit 8 Bäumen verbrannt." Es gab dazu in Würtemberg eine Brandsteuer. Am 9. Oktober 1618 brach wieder eine große Feuersbrunst aus, " bei der die Kirche samt dem Turm und 28 Firste verbrannt sind." Schickard baute auch da wieder die Kirche samt dem Turm auf.   („Kulturstraße des Europarats Heinrich Schickhardt“ im DRW-Verlag, Leinfelden-Echterdingen, Autoren: André Bouvard, Eckhard Christof, Roman Janssen, Charles Zumsteeg).

In der Turmstraße steht man vor einen netten kleinen Fachwerkhaus mit Rosengarten.

In der Grezgasse hat die Schreinerei Braun eine historische Schreinerwerkstatt ausgestellt.



 Termine:

26.9.23  20 Uhr:     Stammtisch der DVG

29.9.23 18 Uhr: Führung "Wassser - Segen und Fluch"  durch E. Steinhilber

18. - 19.11.23:  Historienspektakel

Städt. Museum Peterskirche
Jeden 1. Sonntag im Monat geöffnet,     14-16 Uhr


->  Link zu  Stadtführungen in Vaihingen